Gemeinde Leipheim

Seitenbereiche

Volltextsuche

Seiteninhalt

Neuigkeiten an der Schule

Stoppt Mobbing!

„Camp Stahl“ für Leipheimer Mittelschüler

Ende November ging es für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Leipheim sowie eine 8. Klasse aus Wasserburg ins „Camp Stahl“ in der Güssenhalle.

„Carsten Stahl setzt sich für Werte wie Respekt, Mut und Toleranz ein“, berichtet Schulleiterin Stefanie Schmid den Jugendlichen zu Beginn der Veranstaltung. Sabrina Sowa, Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule in Leipheim und Sarah Bartenschlager, Sozialpädagogin im Jugendhaus haben den „Eventtag zum Thema Mobbing und Rassismus“, wie Bürgermeister Christian Konrad ihn betitelte, auf die Beine gestellt. Viel Engagement und Vorbereitungsarbeit haben sie investiert, um den „Anti-Mobbingmogul“ nach Leipheim zu holen. Denn Carsten Stahl, der ursprünglich aus Berlin-Neukölln stammt, ist mit seinen Seminaren deut­schlandweit bekannt und gefragt. Mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Günzburg-Krumbach und der VR Bank Donau-Mindel eG durften nun auch die Leipheimer Schüler einen beeindruckenden Vormittag erleben.

„Ich freue mich heute hier zu sein“, sagt Carsten Stahl, der sich selber als die „Stimme gegen Mobbing“ bezeichnet. Viele kennen Carsten Stahl als Hauptdarsteller der Dokusoap „Privatdetektive im Einsatz“, die er bis 2014 drehte. „Das ist fünf Jahre her“, so Stahl. Inzwischen hat er sich den Kampf gegen Mobbing und Gewalt unter Jugendlichen auf die Fahnen geschrieben. Ausführlich berichtet der Vater von zwei Kindern den 5. bis 9. Klässlern, wie es dazu gekommen ist. Einschneidendes Erlebnis war die Einschulung seines Sohnes Nico, der bereits am zweiten Tag seiner Schullaufbahn zum Opfer von Gewalt wurde.

Die Jugendlichen hängen dabei förmlich an den Lippen von Carsten Stahl. Immer wieder beteuert er: „Ich bin einer von euch!“ Dies scheint auch das Erfolgsrezept des Berliners zu sein. Lehrer müssen zu ihren Schülern eine professionelle Distanz halten. „Ich halte mich nicht an professionelle Distanz. Ich bin ja auch kein Lehrer“, sagt Carsten Stahl. Somit ist der Zugang zu den Schülern ein vollkommen anderer. Er berichtet ihnen nicht nur anschaulich von seinen Kindern, sondern auch von seinen eigenen Erfahrungen. Mit seiner Sprache - „Ich spreche so, wie man in Berlin Neukölln spricht“ - trifft er die Schüler ins Herz und öffnet ihnen die Augen für die Folgen von Gewalt und Mobbing. Die detaillierte Schilderung, wie Stahl selber als Zehnjähriger von Mitschülern verprügelt und gemobbt wird, trifft die Jugendlichen tief und stimmt sie nachdenklich.

So sagte noch einige Tage nach der Veranstaltung ein Schüler zu Sarah Bartenschlager im Jugendhaus: „Ich glaube nicht, dass bei uns noch jemand mobbt“. Das dürfte Schulleiterin Stefanie Schmid freuen, die sich vor der Veranstaltung wünschte: „Respektvoller Umgang sollte normal sein. Der ist cool!“

Text: Tina-Maria Dorow