Gemeinde Leipheim

Benimm ist in – Gutes Benehmen macht Schule!
 „Schmatz doch nicht so!“ -  „Leg‘ endlich das Handy weg!“  - „Sprich nicht mit vollem Mund!“ Es gibt kaum ein Kind, das beim Essen nicht schon einmal von seinen Eltern ermahnt wurde.
Die Schüler und Schülerinnen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe der Mittelschule Leipheim setzen sich in ihrem Projekt „Benimm ist in – Gutes Benehmen macht Schule!“ intensiv mit dem Thema Tischmanieren auseinander. Aber warum sind Tischmanieren überhaupt so wichtig? Das erste Geschäftsessen liegt bei den Fünftklässlern sicher noch in weiter Ferne. Das erste Date dürfte hingegen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Der wichtigste Grund für gute Tischmanieren ist jedoch nicht, dass man anderen beweisen kann, wie toll man erzogen wurde oder um sich selbst besonders gut darzustellen, sondern in erster Linie bedeutet es, Rücksichtnahme auf seine Mitmenschen. Das Essen sollte für alle Beteiligten angenehm sein, ohne störende Geräusche und unschöne Anblicke. Und wenn man die Kinder fragt „Was stört dich denn selbst, wenn du mit anderen am Tisch sitzt“ verstehen sie sofort, warum das Thema auch für sie wichtig ist. Ein Schüler verdreht sofort die Augen und sagt: „Ich hasse es, wenn mir jemand mit offenem Mund ins Ohr schmatzt. Das geht gar nicht!“
Die Regeln für gute Tischmanieren sind im Klassenzimmer schnell gesammelt. Für die Praxisübungen gehen die Schüler und Schülerinnen in den Speisesaal. Dort liegen Teller, Gabeln, Messer, Löffel, Gläser und Servietten bereit. In der Gruppe sollen sie einen Essplatz „richtig“ eindecken. Am Ende gibt es tatsächlich kein einziges Team, das es geschafft hat, alle Besteckteile korrekt hinzulegen. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Frau Schuster besprechen die Ganztageskinder, wie man einen Tisch richtig deckt. Auch wie man das Besteck richtig hält und ablegt lernen die Kinder und probieren alle Übungen selbst aus.
Am Ende kommt der Moment der Wahrheit. Das Ganztagesessen wird geliefert und die Schüler und Schülerinnen müssen das Gelernte in der Praxis anwenden. Alle geben sich besonders viel Mühe. Der Mund bleibt beim Kauen geschlossen, die Körperhaltung aufrecht, die Serviette wird richtig benutzt und das Besteck nach dem Essen in 20 nach 4 Stellung auf den Teller gelegt. Eine der Regeln scheint vielen der Ganztageskinder allerdings noch besondere Schwierigkeiten zu bereiten: „Der Ellenbogen gehört nicht auf den Tisch!“ Denn dieser rutscht bei dem ein oder anderen immer wieder ganz unbewusst nach oben.
Der nächste große Projekttag steht Ende März an. Dort lernen die Fünftklässler im Rahmen der Firmenpartnerschaft mit der Firma Wanzl unter der Leitung von Personalreferent Michael Breitfelder, dass neben den Tischmanieren auch der erste Eindruck zählt.
Text und Bild: Projektleiterin Christina Schuster, Lehrkraft der Mittelschule Leipheim